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Wir bauten ein Haus

Am Samstag den 04. September 2010 um 14 Uhr war es soweit, unser Rhaetenprojekt „Rhaetia baut ein Haus“ hat begonnen – mit der offiziellen Verabschiedung durch die Stadt Innsbruck. Vizebürgermeister Franz X. Gruber gab unseren 6 Mitfahrenden, die die weite Fahrt nach Bosnien antreten werden, einiges nützliches mit auf den Weg. Patrick Stöckl schilderte uns allen den detaillierten Ablauf der Fahrt.

Neben gekühlten Getränken wurde auch zu einer bosnischen Keks-Spezialität geladen. Montag – Früh um kurz vor 5 trafen wir uns am Innsbrucker Hauptbahnhof um nach Salzburg zu fahren. Dort wurden wir von den Vertretern der Hilfsorganisation „Bauern helfen Bauern“ empfangen und zu unserem Bus begleitet.

Bei der Fahrt gabes einige Probleme: ein abgelaufener Pass musste bei der Österreichischen Botschaftin Laibach zu einem Notpass umgewandelt werden (das war wirklich ein großerAufwand, welcher uns ca. 4 Stunden Verspätung einhandelte). Gegen Mitternacht kamen wir endlich in Srebrenica im Hotel an. Dort wurden wir von unserem Betreuer Namir begrüßt, welcher uns den Plan für die nächsten Tage schilderte. Am Dienstag fing es gleich an mit einer Führung über den Friedhof.

Im Krieg starben in Srebrenica ca. 8000 Männer und Jungen. Uns wurde auch noch eine Dokumentation über den Krieg gezeigt: wirklich ein trauriges Schicksal das den Menschen dort wiederfahren ist.

Nach der Führung und dem Film ging es dann gleich auf zu dem Haus.

Der Mann für den wir das Haus bauten verlor alles im Krieg, und so wollte er, dass sein neues Hausneben der Ruine seines alten errichtet wird. Topmotiviert gingen wir ans Werk, und so dauerte es nicht lange, bis man sah, dass es ein Haus wird. Dank der Unterstützung einiger Arbeiter wurde am ersten Tag fast alles schon gemacht. Gegessen wurde auf der Baustelle – die Familie der wir das Haus geben (der Mann und seine Gattin) kochten für uns. Mittwoch schafften wir es bis Mittag das Haus fertigzustellen: Wände, Dämmung,Boden, Dach inkl. Ziegeln, der 2. Stock inkl. Leiter!

Carol, Lukas und Philipp, die sich mit Hammer und Axt bewaffneten, verkleideten den Boden und die Wände in Windeseile währenddessen Preet und Stephan mit Fotoapparat und Videokamera bewaffnet alles detailliert dokumentierten. Bei der Schlüsselübergabe wurde uns sehr für unsere Arbeit und unser Engagement gedankt, und wir freuten uns wirklich so viel Gutes getan zu haben.

Mittwoch Abend verbrachten wir in der Hauptstadt von Bosnien – Sarajewo. Dort bekamen mir noch mehr Eindrücke über die bosnische Kultur und die bosnischen Mentalitäten. In Sarajewo wohnten wir in einem guten 3 Sterne Hotel, das dem österreichischem Niveauin nichts nachsteht. Am Abend schlenderten wir durch die Stadt und ließen den Abend bei einer Wasserpfeife und einem kühlen Bier ausklingen. Am Donnerstag – ein großer Feiertag in Bosnien (zumindest für die Muslime wegen dem Ende der Fastenzeit) traten wir unsere Heimreise über Split (Kroatien) an. In Split sprangen wir kurz ins Meer.

Gegen 3 Uhr erreichten wir Salzburg (leider wie bei der Hinfahrt mit etwas Verspätung geplant war Mitternacht) und so mussten wir mit dem Zug um 6 Uhr fahren statt mit dem um 2 Uhr den wir leider verpassten. Geschlafen haben wir im Bus und um 6 waren wir dann zur Abfahrt in Salzburg bereit. Pünktlich um kurz vor 8 Uhr in der Früh kamen wir relativ müde am Hauptbahnhof in Innsbruck an.

Alles in allem war es ein wunderschöner Ausflug und sicherlich eine Aktion, die uns allen zu denken geben soll, dass unser hoher österreichischer Standard leider nicht selbstverständlich ist. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Organisatoren seitens „Bauern helfen Bauern“ bedanken, bei LR Doraja Eberle, bei Patrick Stöckl (Aufsichtsperson)und allen die mitgefahren sind (Preet Bindra, Philipp Pfleger, Carol, Capek, Lukas Wegscheider, Stephan Regensberger) sowie bei allen Spendern, die die Verwirklichung dieses Projektes erst ermöglicht haben.

Herzlichen Dank.
Preet Bindra (Obmann der K.Ö.St.V. Rhaetia Innsbruck)