Mission Srebrenica 2 – Wenn sich Herzen berühren
Vor einem Jahr hätten wir uns nie erträumt, dass wir ein zweites Mal nach Bosnien fahren können, um diesmal wieder 3 Häuser aufzubauen. Danke an alle Spender, die uns diesen sehr berührenden Einsatz ermöglicht haben.
Wir haben unsere Familien vom Einsatz im Mai besucht und wurden dort wie „alte Freunde“ empfangen und bewirtet. Vieles ist dort geschehen, viel Positives, nur Elvira mit ihren 5 Kindern braucht weiterhin Hilfe, damit sie ihr Leben hoffentlich bald einigermaßen in den Griff bekommt.
Wir haben diesmal auch unsere neuen Familien in ihren Unterkünften besucht und konnten uns überzeugen, dass sie dringend ein neues Heim brauchen. Sie haben sich entschlossen, wieder in ihrer Heimat neu anzufangen. Das wichtigste dafür ist halt einmal ein „Dach über dem Kopf“, das haben wir ihnen geben können und darauf dürfen wir auch ein wenig stolz sein.
Was wir in dieser Woche gesehen, erlebt und gefühlt haben, besonders bei der Übergabe der Häuser, ist einfach unvorstellbar.
Wir konnten ein bisschen „geben“, aber wir haben noch sehr viel mehr „bekommen“. Einander zuhören, auch wenn man die Sprache nicht versteht, sich einfach in die Arme nehmen, weil man fühlt, dass es gut tut, ein Lächeln schenken, obwohl es eigentlich nichts zu lachen gibt, zu teilen, auch wenn man nichts hat, „hvala und molim“ (Danke und Bitte) zu sagen, 2 Wörter, die bei uns oft vergessen werden – das sind nur ein paar Geschenke, die wir bekommen haben.
Auf den Baustellen wurde natürlich die ganze Woche mit vollem Einsatz und viel Freude gearbeitet. Eine besondere Herausforderung war das „Sonderprojekt Wasserversorgung“ bei den Kapic-Brüdern. Für uns war ganz klar, das machen wir, auch wenn die Grube für den Hochbehälter und der Graben für die Leitung im steilen Gelände viel Schweiß und Anstrengung kosten wird. Heinz und Robert haben entschieden, dass wir das Geld, das wir noch haben, unbedingt für die Wasserleitung und eine Veranda für jede der 3 Familien investiert wird.
Am Freitag vor der Hausübergabe war es dann soweit, das Wasser spritzte aus der Leitung bei den Häusern, ein unbeschreiblicher Moment!
Es gäbe sehr Vieles zu berichten, es gäbe dabei nie ein Ende, ich will aber nur noch das sagen: Das Team war wieder sensationell, wir haben alles (und ein bisschen mehr) geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben neue Freunde gewonnen, tolle Menschen, die sich eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben verdient haben. Wir haben ihre Kinder auf den Armen gehabt, haben mit den Kindern gespielt, gescherzt und gelacht. Die Kinder sind die Zukunft für ein Land, nicht nur bei uns, sondern auch in Bosnien.
Wir bedanken uns bei „BhB“ für die Möglichkeit, dass wir „etwas tun konnten“.
Ein herzliches Dankeschön sagen wir aber besonders unseren 3 netten und charmanten Betreuern Namir, Landolf und Emo!
Durch sie und alle anderen „BhB-ler“ ist folgender Spruch bestätigt:
Gott kann nicht überall sein, deshalb erschuf er Engel ohne Flügel und nannte sie Freunde!