Grenzenlos – Baureise m8
Es war die 8. Baureise, die wir am So, 21.7. in Richtung Bosnien antreten durften. Grenzenlos war die Freude und die Spannung, besonders bei denen, die das erste Mal mit dabei waren. Leider konnte Greti Zechner nicht mitfahren, ein eingeklemmter Nerv hat sie zum Daheimbleiben gezwungen, aber sie hat uns trotzdem in Gedanken und mit ihren Kommentaren am Blog unterstützt und begleitet.
Unser leider verstorbener treuer Weggefährte Lois Dirnberger war zwar nicht physisch, aber doch in unseren Herzen dabei. Ihm war diese Reise gewidmet und ich bin mir sicher, dass er uns von oben unterstützt hat und gesorgt hat, dass alles bestens verlaufen ist. Die Anreise war total unkompliziert und staufrei haben wir nach nicht einmal 12 Stunden unser Ziel, die Pansion Misirlije in Srebrenica, erreicht.
Am 1. Tag stand natürlich zur Einstimmung der Besuch der Gedenkstätte und des Friedhofes in Potocari am Programm. Im Anschluss daran ging es sofort zu unserer Baustelle ganz in der Nähe von Bratunac. Die Baustelle hatte eine wunderbare Lage. Eingebettet zwischen Maisfeldern und dem davorliegenden Grenzfluss Drina gelegen haben wir in dieser Woche das Haus für Nikola und Danka Marilovic , ein junges serbisches Ehepaar, entstehen lassen. Leider ist es unserer jungen und schwangeren Hausherrin diese Woche gesundheitlich nicht so gut gegangen, aber ihr Mann Nikola hat tatkräftig bei den Arbeiten mitgeholfen.
Die Bauarbeiten sind sehr, sehr schnell vorangegangen. Kein Wunder, denn das Team hat unter Führung von Baustellenpolier Senahid eine großartige Arbeit geleistet. Die Mädchen, Burschen und wir Begleiter haben wirklich ordentlich angepackt und das Haus jeden Tag um ein großes Stück wachsen lassen. Als Projektleiter kann ich nur den Hut ziehen vor dieser engagierten und äußerst eifrigen Gruppe. Ein großes Danke schon an dieser Stelle!
Da wir eine große Gruppe waren, konnten Heinz und ich uns auch einen Tag Zeit nehmen, um Besuche bei Freunden zu machen. Wir haben dabei auch einige Geschenke übergeben können(z.B. ein Kinderfahrrad vom RC Wals-Siezenheim), die uns von unseren Unterstützern und Gönnern zur Verfügung gestellt wurden.
Neben der schweißtreibenden Arbeit und dem totalen Einsatz der Baugruppe, gab es aber auch viele schöne Momente und Begegnungen. Ob es bei der Arbeit war, in den Pausen oder beim gemeinsamen Essen, die Stimmung war bestens und die gute Laune stets vorhanden. Was wir in dieser Woche erlebt und gefühlt haben, kann mit Worten und Bildern für diejenigen, die nicht dabei waren, sowieso nur schwer wiedergeben.
Jedenfalls hatten wir am Donnerstag das Haus bereits fertiggestellt (das Bad wird von dem bosnischen Arbeitsteam danach gemacht) und so konnten wir am Freitag den Schlüssel an den Hausherrn (die Frau war ja leider krank) übergeben. Mit diesem, für beide Seiten sehr emotionalen Moment, ist unsere wunderbare Aufgabe zu Ende gegangen.
Eine wieder wunderbare Baureise liegt hinter uns und es wird eine Zeit lang dauern, dass wir all die Eindrücke verarbeiten können. Diese Woche war Arbeit und Urlaub zugleich. Es war eine Woche „Miteinander“, miteinander mit den Menschen in Bosnien, miteinander im Team und ein „Miteinander-Grenzenlos“! Wir haben das 16. Kleßheimer Haus gebaut, haben eine junge Familie damit unterstützt und freuen uns, wenn wir ihnen damit einen Startschuss für die Zukunft geben konnten.
Das grenzenlose Miteinander in Bosnien und auf unserer Welt könnte so einfach sein, wenn wir uns so akzeptieren würden wie wir sind, egal welcher Volksgruppe wir angehören, egal welche Hautfarbe wir haben und egal welcher Religion wir angehören. Bei dieser Baureise haben wir ein Haus aufgebaut, aber in unseren Herzen Mauern gegenüber Fremdem abgebaut. Wir haben etwas gegeben, aber noch viel mehr bekommen!