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Ein Haus gebaut für Generationen,

gebaut von Generationen – mit Intarconnect.
Es war eine Premiere der ganz besonderen Art: nach einem erfolgreichen Fundraising nach nur sechs Monaten, sollten erstmals Interact, Rotaract und Rotary aus dem gesamten Distrikt 1910 mit eigenen Händen anpacken und ein neues Zuhause für eine vertriebene Familie in Bosnien und Herzegowina bauen. Dabei freuten wir uns besonders, durch den Rotary Distrikt 1910 und die Rotary Clubs Klosterneuburg, Wien-Stadtpark und Wien finanziell unterstützt zu werden.

Nach 10 Stunden abenteuerlicher Anfahrt erlebten wir als Intarconnect-Bauteam einen spannenden ersten Bautag; besonders dank Doraja Eberle und dem gesamten (Bau)Team fühlten wir uns gleich herzlich empfangen! Am ersten Tag galt es noch, sich mit den Abläufen auf der Baustelle zurechtzufinden, doch wir konnten schnell tatkräftig unterstützen und nach und nach eigene Projektteile übernehmen. Nach dem ersten Tag freuten wir uns daher bereits über vier stehende Wände, neue Freundschaften und die kommenden Herausforderungen der nächsten Tage!

Am zweiten Tag wurden mit dem Errichten der Fassade und des Dachbodens die nächsten Meilensteine erreicht. Dabei lockten immer wieder die traumhafte Aussicht und der strahlende Sonnenschein. Die vorfreudigen Blicke der zukünftigen Hausbesitzer motivierten uns, gerne länger als geplant zu arbeiten. Neben dem interkulturellen Lernen konnten wir auch unsere handwerklichen Fähigkeiten mit Anleitung und Organisation von Bauern Helfen Bauern erweitern. Der Sonnenuntergang wurde uns nach getaner Arbeit durch das erste eingebaute Fenster geschenkt.

Obwohl die Tage stets gefüllt mit emotionalen Momenten, Begegnungen und Einsichten über Kultur, Leben und Menschen waren, konnten wir uns am dritten Tag besonders freuen: wir begannen das Haus mit einem Dach zu versehen. Bei ersten Dachdeckererfahrungen gingen zwar ein paar Ziegel zu Bruch, dafür nahm das Haus bereits konkrete Form an und wir fühlten, wie unglaublich schön es sein kann, einer Familie ein Dach über dem Kopf zu geben. Obwohl wir verschiedene Sprachen in den teilnehmenden Ländern und zwischen den Generationen sprechen, arbeiteten Rotarier, Rotaracter und Interacter aus dem gesamten Distrikt 1910 Hand in Hand auf ein gemeinsames Ziel hin. Nach einem erfolgreichen Baustellentag ließen wir den Abend mit einem Besuch des Srebrenica Memorial und des österreichischen Kontingents der EUFOR (European Union Force in BiH, Operation Althea) ausklingen.

Am vierten Tag schließlich konnten wir bereits am Innenausbau des Hauses arbeiten! Da wir alle zusammen sieben verschiedene Sprachen sprechen, einigten wir uns amüsiert auf unser aller Lieblingswort für die Fuchschwanz-Säge: die „Hand-Maschine“. Außerdem bekamen wir österreichischen Militärbesuch. Ein Mitglied der EUFOR-Truppe stattete uns im Rahmen einer offiziellen Aufklärungsmission einen Besuch ab. Dabei durften wir auch eine Übersetzerin kennenlernen, die uns spannende interkulturelle Insights aus ihrer Tätigkeit vor Ort erzählte. Nach einem erfolgreichen Arbeitstag veranstalteten die zukünftigen Hausbesitzer zu Ehren des Hausbaus ein freudiges Grillfest inklusive Lamm am Spieß. Wir waren darüber sehr glücklich, das Lamm, das noch am Vortag im Garten gegenüber herumsprang, weniger. Am meisten freuten wir uns auf das Finale und die feierliche Schlüsselübergabe.

Am fünften Tag verkleideten wir dann schließlich die Innenräume und das Obergeschoß. Damit wurde das Haus in nur 5 Tagen Bauzeit fertiggestellt und überstand bereits den ersten Hagelregen gut und dicht. Wir haben viel gelernt, noch mehr gelacht und eine große Menge Demut erleben und mitnehmen dürfen. Mit perfektem Timing ging die Sonne zur Schlüsselübergabe und Abschlusszeremonie über dem zukünftigen Zuhause der Familie auf. Ein Satz der neuen Hausbesitzer wird uns noch lange begleiten und spornt uns an, in Zukunft wiederzukommen um weitere Häuser zu bauen: „Wir bekamen ein neues Haus in unserer alten Heimat.“